So optimieren Sie skalare SQL-UDFs für maximale Performance in Microsoft Fabric Warehouse

So machen Sie Ihre SQL scalar UDFs inline-fähig in Microsoft Fabric Warehouse

Wer als Data Scientist oder Data Engineer mit Microsoft Fabric Warehouse arbeitet, weiß: Skalare User-defined Functions (UDFs) sind nicht nur komfortabel, sondern oft unverzichtbar bei der Umsetzung komplexerer Datenanforderungen. Umso spannender ist es, dass Microsoft kürzlich Inline-fähige native SQL-Scalar UDFs als Preview bereitgestellt hat. Doch was bedeutet „inlineable“ konkret, warum ist es so wichtig, und vor allem: Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Funktionen inlinebar sind?

Der Mehrwert der Inline-Fähigkeit für Ihre skalare UDFs

Wenn von „Inline-Fähigkeit“ gesprochen wird, geht es letztlich darum, dass der Query Optimizer Ihre Funktionen direkt interpretieren und in den umfassenden SQL-Query integrieren kann. Anders ausgedrückt: Anstatt Ihre Funktion als separaten Codeblock zu behandeln, fügt der Optimizer deren Logik in den umgebenden SQL ein. Dies sorgt oft für eine drastische Performance-Steigerung, insbesondere bei umfangreichen Datensätzen und komplexen Query-Strukturen. Darüber hinaus eröffnen sich neue Anwendungsszenarien, die zuvor aufgrund von Performance-Problemen oder technischer Limitierungen nicht realisierbar waren.

Drei häufige Gründe, warum Ihre skalaren UDFs nicht inlinebar sind

Im Allgemeinen gibt es mehrere Gründe, warum eine skalare User-defined Function nicht inlinefähig sein könnte. Diese lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:

  1. Verwendung nicht unterstützter Abfrage- oder Funktionslogiken
  2. Der Query-Optimierer entscheidet aufgrund der internalen Komplexität gegen ein Inlining
  3. Die Struktur Ihres Queries lässt technisch kein Inline der UDF zu

Während der erste Punkt oft offensichtlich ist – etwa aufgrund der Nutzung nicht unterstützter Statements – sind Punkt zwei und drei subtiler und können in der Praxis herausfordernd sein.

Die klassischen Stolperfallen – und wie Sie sie umgehen

Problem 1: Mehrere RETURN-Statements innerhalb der UDF

Inline-fähige Funktionen sollten idealerweise genau einen einzigen Rückgabepunkt besitzen. Mehrere RETURN-Statements erschweren die Inline-Fähigkeit erheblich. Prüfen Sie deshalb Ihre UDFs darauf, ob diese auf mehrere Returns verzichten können.

Besserer Ansatz: Nutzen Sie eine CASE-Wenn-Dann-Logik oder andere Steuerungslogiken, um exakt einen RETURN zu gewährleisten.

Problem 2: Nutzung nicht-deterministischer Funktionen

Wenn Ihre UDF nicht-deterministische Funktionen (wie GETDATE(), NEWID() oder ähnliche) enthält, verliert sie dadurch häufig ihre Inline-Fähigkeit.

Besserer Ansatz: Geben Sie nicht-deterministische Werte als Parameter in die Funktion hinein, anstatt sie innerhalb dieser selbst aufzurufen.

Problem 3: Rückgriff auf Resultate aus ROWCOUNT

ROWCOUNT-Abfragen innerhalb der UDF verhindern das Inlining zuverlässig. Denn hierbei handelt es sich um eine Abhängigkeit von zu ermittelnden Datenreihen, welche der Optimizer im Vorfeld nicht deterministisch bewerten kann.

Besserer Ansatz: Versuchen Sie, dasselbe Ergebnis durch einfache EXISTS() Statements zu liefern und ROWCOUNT-Abfragen zu vermeiden.

Strategien zur Verbesserung der Inline-Fähigkeit

Die Inline-Fähigkeit Ihrer UDFs lässt sich oftmals mit einfachen Anpassungen und „Best-Practice“-Entwicklungsmethoden deutlich verbessern:

  • Verzicht auf komplexe CTE-Strukturen innerhalb der Funktion: Vermeiden Sie, wenn möglich, verschachtelte CTEs (Common Table Expressions). Reduzieren Sie stattdessen die Komplexität durch einfache JOIN-Operationen oder temp-Variablen.
  • Gesonderte Gruppierung und Sortierung außerhalb der Funktion: GROUP BY- oder ORDER BY-Statements erhöhen oft die Komplexität und sollten idealerweise in einer äußeren Abfrage positioniert werden.
  • Gezielte Refaktorisierung komplexer UDF: Prüfen Sie Ihre bestehenden UDF auf unnötige Komplexität und thin-down Ihre Logik. Je leichter verständlich und geradliniger Ihre UDF aufgebaut ist, desto wahrscheinlicher wird deren Inline-Fähigkeit.

Prüfung der Inline-Fähigkeit in der Praxis

Microsoft bietet Ihnen mit sys.sql_modules beziehungsweise anderen DMV-Queries (Dynamic Management Views) eine einfache Möglichkeit, die Inlinebarkeit zu prüfen:


SELECT name,
       is_inlineable
FROM sys.sql_modules
WHERE name = 'MeineSkalareFunction';

Streben Sie bei Ergebnis für is_inlineable stets „1“ an. Diese einfache Prüfung erspart Ihnen viele Performance-Probleme im Vorfeld.

Zusammenfassung: Inline-fähige UDFs eröffnen spannende Möglichkeiten

Sowohl Data Scientists als auch Data Engineers profitieren stark von der optimierten Performance und erweiterten Einsatzmöglichkeiten, die inlinefähige skalare UDFs in Microsoft Fabric Warehouse bieten. Wer sich frühzeitig mit den Optimierungsmöglichkeiten auseinandersetzt und diese von Beginn an konsequent nutzt, schafft nachhaltige Vorteile im Tagesgeschäft der Datenanalyse und des KI-getriebenen Data Engineering.

Nutzen Sie diese Chance, Ihre Datenarchitekturen noch leistungsfähiger zu gestalten – Microsoft Fabric und revolutionäre Inline-UDF-Technologien eröffnen hier ganz neue, zukunftssichere Perspektiven.

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