Microsoft Fabric: Verlängerte PITR-Retention erhöht Datensicherheit und Wiederherstellbarkeit

Microsoft Fabric: Neue Optionen für Datensicherheit und Wiederherstellung mit verlängerter Point-in-Time-Retention

Die kontinuierliche Digitalisierung stellt Unternehmen täglich vor neue Herausforderungen in der Verwaltung, Sicherheit und Verfügbarkeit ihrer Daten. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie lässt sich die Resilienz der Datenplattform steigern und der Schutz vor Datenverlust verbessern? Microsoft Fabric, die All-in-One Daten- und Analyseplattform, hat kürzlich einen bedeutenden Schritt gemacht und die Aufbewahrungsdauer (Retention) für Point-in-Time-Restore (PITR) in Fabric SQL Datenbanken von bisher 7 auf bis zu 35 Tage verlängert. Was bedeutet das konkret für Unternehmen und welche Vorteile ergeben sich daraus? Wir von der Ailio GmbH beleuchten die Neuerungen aus verschiedenen Perspektiven und ordnen die Chancen im Rahmen von Data Engineering und Industrial AI ein.

Fabric SQL Database: Rückgrat moderner Datenarchitekturen

Fabric SQL DB ist das vollständig gemanagte relationale Datenbank-Angebot innerhalb von Microsoft Fabric. Es bietet Unternehmen eine zentrale Plattform, die klassische SQL-Power mit dem skalierbaren Fabric-Ökosystem verbindet. Das macht die Integration mit Analyseworkloads, Power BI und OneLake besonders einfach. Durch automatische Infrastrukturverwaltung, hohe Verfügbarkeit, umfassende Telemetrie und Sicherheit „out of the box“ wird der Fokus frei für das Wesentliche: die Generierung von Wert aus Daten.

Automatisierte Backups als Grundlage

Jede Fabric SQL Datenbank wird ab dem ersten Moment durch automatisierte Backups gesichert. Die Speicherung in zonenredundantem Speicher (ZRS) gewährleistet, dass Kopien der Daten in mehreren, voneinander unabhängigen Azure-Regionen verfügbar sind – entscheidend für Business Continuity und Disaster Recovery.

Was ist die Point-in-Time-Restore (PITR) Funktion?

Mit PITR lassen sich Datenbanken auf einen beliebigen Zeitpunkt innerhalb des konfigurierten Aufbewahrungsfensters zurücksetzen. Ob ein Anwendungsfehler, versehentliches Löschen, eine fehlerhafte Migration oder sogar eine Cyber-Attacke: PITR erlaubt die punktgenaue Rückführung auf den letzten sicheren Stand – und das ohne langwierige Restore-Prozesse.

Die Neuerung: Größeres Wiederherstellungsfenster, mehr Sicherheit

Bislang war das PITR-Aufbewahrungsfenster auf 7 Tage begrenzt. Ab sofort lässt sich diese Frist auf bis zu 35 Tage ausdehnen. Unternehmen profitieren dabei in mehrfacher Hinsicht:

  • Höhere Compliance: Viele Branchen und Geschäftsbereiche unterliegen strengen Regulatorien bezüglich der Datenverfügbarkeit und -wiederherstellung. Das erweiterte Zeitfenster unterstützt dabei, diese Vorgaben besser einzuhalten.
  • Verbesserte Fehlerresilienz: Nicht alle Fehler werden sofort entdeckt – gerade im industriellen Umfeld oder komplexen KI-Projekten können Fehlerfolgen zeitverzögert auftreten. Mit mehr Retention-Tagen erhalten IT-Teams die nötige Flexibilität, auch spät entdeckte Probleme zu adressieren.
  • Stärkere Sicherheitsarchitektur: Auch im Kontext von Ransomware- oder Insider-Attacken bietet ein längeres Restore-Fenster zusätzliche Sicherheitsebenen und erleichtert forensische Analysen sowie gezielte Rollbacks.
  • Bessere Steuerung operativer Prozesse: Migrationen zwischen Umgebungen, Tests und Releases großer AI- oder Data-Engineering-Projekte lassen sich mit erweitertem PITR-Fenster wesentlich risikomindernder ausführen.

Für wen ist das relevant? Typische Anwendungsszenarien

Die Verlängerung der Point-in-Time-Retention bietet insbesondere für folgende Bereiche entscheidende Vorteile:

  • Kritische Branchen: Finanzdienstleister, Gesundheitswesen, Energie und produzierendes Gewerbe – überall dort, wo Daten hochkritisch und Regulatorik strikt ist.
  • KI- und Analytics-Projekte: Entwicklung und Deployment von ML-Workloads, Industrial AI oder Echtzeitmonitoring-Anwendungen profitieren von erhöhter Wiederherstellbarkeit.
  • ERP-, CRM- und SaaS-Anbieter: Auch interne Tools und Business-Applikationen, die auf Fabric SQL DB laufen, gewinnen durch den verlängerten Schutzzeitraum an Zuverlässigkeit.

Wichtige Hinweise zur Aktivierung und Kosten

Die Retention-Einstellung kann einfach über das Fabric-Portal konfiguriert werden und gilt je Datenbank. Mit der Verlängerung der Aufbewahrungsfrist gehen zusätzliche Speicherkosten einher, da mehr Sicherungsdaten für einen längeren Zeitraum vorgehalten werden. Unternehmen sollten daher regelmäßig ihr Datenwachstum und die Nutzung im Blick behalten.

Fazit: Kleine Änderung, große Wirkung

Die Möglichkeit, PITR-Retention in Microsoft Fabric SQL von 7 auf 35 Tage zu erweitern, mag auf den ersten Blick eine einfache Anpassung sein – für Datenplattformen und geschäftskritische Anwendungen bedeuten diese zusätzlichen Tage jedoch einen massiven Gewinn an Sicherheit, Flexibilität und Compliance-Fähigkeit.
Die Ailio GmbH empfiehlt Unternehmen, die ihre Daten auf Microsoft Fabric verwalten, die Retention-Richtlinien zu prüfen und das maximale Potenzial optimal auszuschöpfen. In der heutigen Welt, in der Datenverlust oder -manipulation gravierende Folgen haben kann, ist eine robuste Datenwiederherstellungsstrategie unverzichtbar.

Beratung & Umsetzung aus einer Hand