Microsoft Fabric: Neue Sicherheit und Governance im Unified Lakehouse
Die dynamische Landschaft moderner Datenplattformen verlangt von Unternehmen, den Spagat zwischen offener Zusammenarbeit und dem Schutz sensibler Informationen zu meistern. Gerade in wachsenden Organisationen verteilt sich der Datenbestand über zahlreiche Domänen, wobei nicht jede Nutzergruppe vollen Zugriff auf alle Datensätze benötigt. Mit der Einführung neuer, fein granularer Berechtigungsmodelle in Microsoft Fabric ergeben sich hier spannende Chancen für ein effizienteres, sicheres Arbeiten – insbesondere im Zusammenspiel mit Lösungen wie Azure und Databricks.
Herausforderungen der Datenzugriffssteuerung
In vielen Unternehmen standen Data-Teams bisher vor einem Dilemma: Entweder mussten sie verschiedene, voneinander getrennte Speicherorte einrichten (was zu Datensilos und zu komplexen Prozessen führte) – oder aber sie haben Datenquellen zu weitreichend freigegeben, um reibungslose Workflows zu garantieren, was wiederum das Risiko der Überexponierung sensibler Informationen birgt.
Gerade Plattformen, die einen einheitlichen Lakehouse-Ansatz nutzen, wie Microsoft Fabric es ermöglicht, standen vor der Herausforderung, fachübergreifende Kollaboration mit klaren Sicherheitsvorgaben zu vereinen. Mit dem public Preview der ReadWrite-Berechtigungen können Unternehmen dieses Problem nun grundlegend adressieren und damit neue Standards für Governance und Datensicherheit setzen.
Granulare Zugriffssteuerung mit Sicherheitsgruppen
Das neue Berechtigungsmodell in Microsoft Fabric unterscheidet drei zentrale Rollen, um den Datenzugriff team- und nutzergruppenübergreifend zu steuern:
- Contributor: Für Data Engineers und Entwickler, die umfassenden Lese- und Schreibzugriff auf das gesamte Lakehouse benötigen.
- Reader: Für Business-User, Analysten und andere Nutzer, die nach einer Freigabe ausschließlich lesenden Zugriff auf geprüfte, produktive Daten (‘cooked data’) erhalten.
- Restricted: Für Anwender, die lediglich mit einem abgegrenzten Teil der Daten arbeiten sollen und keinen Zugang zu sensiblen Bereichen haben.
Diese Sicherheitsgruppen erhalten explizite Rechte auf verschiedene Schemas innerhalb des Lakehouse. So kann etwa die Restricted-Gruppe an bestimmten Schemas Daten lesen und schreiben, sieht jedoch kritische Bereiche – beispielsweise mit personenbezogenen oder geschäftskritischen Informationen – gar nicht erst. Die fragmentierte Verwaltung von Speicherorten kann so einerheitlichen, zentralen Zugangslösung weichen, ohne Abstriche bei Sicherheit oder Usability zu machen.
Praxisbeispiel: Effizient organisierte Datenräume
Ein produktiver Workspace innerhalb Fabric kann verschiedene organisierte Speicherstrukturen umfassen, etwa für verschiedene Entwicklungs- und Produktionsphasen. Im Lakehouse wird häufig unterschieden zwischen:
- Curate: Bereich für vorläufig verarbeitete (Staging-)Daten.
- Dataprod: Produktiv aufbereitete Dimensionstabellen und Fakten.
- Tabular: Endgültige, semantische Modelle für analytische Auswertungen.
Die neuen ReadWrite-Rollen werden auf Schema-Ebene vergeben. So kann das Unternehmen sicherstellen, dass beispielsweise Restricted-Nutzer keinerlei Zugriff auf ein ‘Sensitive’-Schema haben, während der tägliche Workflow mit Staging- und Produktionsdaten nicht eingeschränkt wird. Das erhöht sowohl die Sicherheit als auch die Geschwindigkeit bei der Zusammenarbeit – insbesondere in agilen, interdisziplinären Teams.
Vorteile und Chancen durch die Neuerungen in Microsoft Fabric
- Zentralisierte Governance: Einheitliche Verwaltung und Überwachung von Zugriffsrechten im gesamten Data Lakehouse.
- Granularität in der Berechtigung: Feingliedrige Kontrolle auf Schema-Ebene erlaubt es, Berechtigungen passgenau für unterschiedliche Rollen festzulegen.
- Effizientere Kollaboration: Data-Engineering, Analytics und Business können parallel und sicher an der gleichen Plattform arbeiten.
- Risiko-Minimierung: Überexponierung sensibler Daten wird vermieden; Compliance-Anforderungen lassen sich leichter umsetzen.
- Skalierbarkeit: Die Lösung wächst flexibel mit den Teams, Use Cases und Datenmengen im Unternehmen mit.
Innovationen rund um Deployment und APIs in Fabric
Neben der verbesserten Governance hält Microsoft Fabric weitere innovative Neuerungen bereit. Die Unterstützung moderner Bereitstellungsmechanismen, etwa durch DacFx für Data Warehouses und durch Integration von Cross-Item-Referenzen, erleichtert komplexe Deployments mit vielen Abhängigkeiten. Gleichzeitig bringen Schnittstellen wie das neue GraphQL API-Feature und Materialized Lake Views eine erheblich gesteigerte Effizienz für Anwendungsentwickler, die schnell und flexibel auf Datensätze zugreifen möchten.
Fazit: Moderne Datensicherheit trifft auf nahtlose Teamarbeit
Mit den verschiedenen Neuerungen – speziell bei den ReadWrite-Berechtigungen und API-Schnittstellen – wird Microsoft Fabric zur führenden Plattform für Data-Engineering und Industrial AI. Unternehmen können auf einer einzigen, skalierbaren Lösung unterschiedliche Anforderungen abdecken, die Kontrolle über sensible Daten behalten und die Zusammenarbeit zwischen Teams vereinfachen.
Die Ailio GmbH unterstützt Sie als Experte für Data-Science und KI dabei, das volle Potenzial des modernen Data Lakehouse-Ansatzes auszuschöpfen – selbstverständlich mit einem besonderen Fokus auf Azure, Databricks und Microsoft Fabric.